Über das Projekt

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Grundlage

Das Projekt vernetzt in 2023 und 2024 schleswig-holsteinische Initiativen, Aktive, Organisationen, NGOs etc. mit zivilgesellschaftlichen Gruppen und Organisationen aus Regionen in Lateinamerika. Wir identifizieren Partner*innen, die zu gemeinsamen inhaltlichen Themen virtuell in den Austausch kommen.

Im Frühjahr 2024 können bis zu 20 Personen aus Lateinamerika nach Kiel kommen und gemeinsam mit 20 Personen aus SH im Rahmen einer Springschool die Inhalte vertiefen, an denen sie gemeinsam gearbeitet haben. Das Projekt trägt dazu bei, dass sich festgesetzte und diskursiv (durch Medien, Geschichte, Gesellschaft etc.) geformte Bilder über Regionen außerhalb unserer gewohnten Umgebung verändern. Unser Projekt geht weit über das bloße Vernetzen von Aktiven hinaus. Die Teilnehmenden werden an den relevanten globalen Themen unserer Zeit arbeiten, wie etwa Menschenrechte und Verfassung, Agrarökologie und klimagerechte Ernährung, Hunger oder Diskriminierung von Minderheiten.

Grundlage ist der Ansatz des Globalen Lernens. Also eine konstruktive Zusammenarbeit an globalen Problemen bestückt mit konkreten Erfahrungen aus der Praxis. Wir setzen einen Fokus auf impulsgebende Erfahrungsaustausche und ein gegenseitiges Voneinander lernen. Zusammengefasst: Wir wollen gleichberechtigtes handlungs- und wirklichkeitsorientiertes, Lernen auf Augenhöhe und barrierearm ermöglichen.

Alle zwei Jahre soll das Projekt den Fokus auf eine andere Region des globalen Südens legen. Am Ende ist bestenfalls ein großes globales Netzwerk entstanden, was nachhaltig im Austausch ist.

Das Projekt wird von der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein e.V. und dem Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. durchgeführt in enger Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Bundesstiftung.

Selbstverständnis

Entwicklungspolitische Zusammenarbeit hat es häufig schwer, sich kolonialer Kontinuitäten zu entziehen. Gleichzeitig sind die Lebenswirklichkeiten des Globalen Südens in unserem Alltag in Schleswig-Holstein wenig präsent. Mit unserem Projekt wollen wir deshalb einen Weg gehen, der an der direkten Kooperation ansetzt, damit Barrieren reduziert und so multiperspektivische Sichtweisen und ein (selbst)kritisches Bewusstsein für globale Verhältnisse und Privilegien vermittelt werden. Ein wichtiger Teil des Projektes sind die aktive Auseinandersetzung und die kritische Aufarbeitung der historischen Ursachen für globale Ungerechtigkeit sowie die daraus hervorgehenden aktuellen gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Dabei soll eine Perspektive entwickelt werden, die das Lernen vom globalen Süden nach vorne stellt. Es geht darum, gegenseitig Ansätze und Perspektiven im Umgang mit den jeweiligen gesellschaftspolitischen Herausforderungen kennenzulernen und bestenfalls direkt anzuwenden.

Für die Teilnehmenden weiten sich die Perspektiven im Rahmen ihres gesellschaftspolitischen Engagements. Sie erhalten neue Blickwinkel durch einen globalen Informationsaustausch und globale gemeinsame Arbeitsprozesse. Es findet ein Power- und Skillsharing statt, also die Aufteilung von Macht und Wissen, welches die Motivation für die eigene (politische) Arbeit und das Engagement stärkt.